Ich liebe es ja kleine Basteleien für unsere Modelleisenbahn aus Alltagsgegenständen anzufertigen. So kam mir die Idee eine
Wechselbrücke für den Holztransport
anzufertigen.
Ausschlaggebend war ein kleines Bündel Reisig, welches mir meine liebe Frau schon vor einiger Zeit aus einem Blumengesteck vermacht hat.
Diese "Baumstämme" wollte ich nun vorbildgerecht auf unserer Modellbahn verlasten.
Da wir aber keinen Rungenwagen in unserem Bestand haben kam mir die Idee eine LKW-Wechselbrücke für einen unserer KATO Containertragwagen der Rhätischen Bahn (RhB) anzufertigen.
Wechselbrücken sind Aufbauten für LKW, welche flexibel auf Beinen abgestellt werden können und dann z.B. beladen werden können, während der LKW mit einer anderen Brücke eine Tour fährt.
Meistens handelt es sich um geschlossene Aufbauten wie die Post- oder Coop-Wechselbrücken auf dem Bild oben. Es gibt aber auch offene Brücken und welche für den Transport von Rundmaterialien wie Rohre oder eben Baumstämme. Vorteil einer Wechselbrücke ist, dass sie sowohl mit einem LKW, als auch mit der Bahn transportiert werden kann.
Die Rhätische Bahn setzt in der Realität sehr stark auf Wechselbrücken die in den Schweizer Bergen per Zug an einen Güterbahnhof und von dort dann per LKW zum Kunden gebracht werden.
1. Teil: Rohbau
Da ich die Wechselbrücke für unsere KATO Containertragwagen passend machen wollte, nahm ich zunächst von einem KATO-Aufbau die Maße und fertigte aus Pappe drei Böden an.
Diese klebte ich zusammen und ließ sie mit einem Gewicht beschwert trocknen, dass sie auch schön eben werden.
Danach fertigte ich den Bodenrahmen aus passend abgeschnittenen Streichhölzern.
Diese befestigte ich mit Sekundenkleber Gel. Gel deshalb, weil dieses spaltfüllend ist und damit auf leicht rauhen Oberflächen wie Holz besser klebt.
Den Abschluss des Rohbaues bildeten die Rungen, ebenfalls aus Streicholzstäben gebildet.
Nach vorne hin schließt eine Schutzwand (aus Pappe) die Wechselbrücke ab und sorgt dafür, dass dem Fahrer bei einer Bremsung mit schlecht gesicherter Ladung nicht gleicht was passiert.
Der Rahmen unter dem Boden der Wechselbrücke ist nicht durchgehend, weil das die Stützen im eingeklappten Zustand sind. In der Realität kann man diese nach unten klappen, dann kann der LKW ausfahren und die Brücke bleibt alleine stehen.
In meinem Modell sind sie allerdings fest. Hier wird ja auch standesgemäß Bahn gefahren! :)
2. Teil: Der Anstrich
Farblich dachte ich mir, dass ich das Grundgestell in Grün wie den Wald mache. Irgend ein Grauton wäre auch möglich gewesen, aber die Containertragwagen sind schon grau, da wollte ich einen farblichen Kontrast dazu.
Ebenso bei den Rungen, die ich nicht auch noch Grün haben wollte.
Hier wählte ich ein deutlich sichtbares Orange in der Hoffnung, dass die Kranführer beim Beladen die Rungen gut erkennen und nicht zu sehr dagegen donnern. Scheint funktioniert zu haben: Es sind mal noch alle dran und gerade! ;)
Leider habe ich vom Bemalen kein Bild gemacht, daher gibt es jetzt schon ein Bild mit Ladung:
3. Die Ladung:
Womit wir auch schon bei der Ladung und damit beim letzten Teil des Bauberichtes sind.
Die Ladung entstand, wie oben schon erwähnt, aus passend abgelängten Echtholzstücken aus einem Blumengesteck.
Ich möchte an der Stelle aber auch mal deutlich machen, dass ich das noch nicht im Sinn hatte, als ich meiner Frau die Blumen geschenkt habe! ;)
Die Ladung wurde zum Schluss noch mit zwei Spanngurten aus Papier zur Ladungssicherung versehen, die ich rot anmalte.
Nun haben wir eine wunderschöne Wechselbrücke für den Holztransport im Streckennetz unserer Modelleisenbahn. Die Brücke kann sowohl auf dem vierachsigen KATO-Containertragwagen Sb-t der Rhätischen Bahn als auch auf der zweiachsigen Variante Lb-v verlastet werden. Wie es mit den neuen vierachsigen Flachwagen R-w aussieht kann ich leider nicht sagen, da wir da keinen besitzen. Auf den Bildern sieht es so aus, als wäre die Aufnahme eine andere.
Mir hat die Bastelei aus lauter Sachen, die man eh da hat jedenfalls richtig gut gefallen und ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis.