Am 21. September 2024 nutzte ich die Gelegenheit während eines Urlaubes mit meiner Frau und unserem Hund Bronco bei Sneek, Niederlande und fuhr mit dem Zug von Sneek nach Leeuwarden.
An diesem Wochenende fanden in den Niederlanden die Raildagen statt, was ziemlich genau dem "Tag der Schiene" in Deutschland entspricht, welcher dazu noch zeitgleich statt fand.
Ich startete meine Reise vom Bahnhof Sneek Noord, über den ich hier schon berichtet habe:
Ein Stadler WINK der Arriva Nederland brachte mich in 18 Minuten vom Bahnhof Sneek Noord zum Bahnhof Leeuwarden.
Die Fahrt in dem modernen und sehr sauberen Triebwagen war sehr angenehm. Ich wählte einen Platz im sogenannten "Ruhebereich" (Stilte / Silence), der in jedem WINK von Arriva ein Abteil an einem Ende eines Triebwagens einnimmt und von außen gut sichtbar an den Fenstern gekennzeichnet ist.
Die Triebwagen sind mit modernen, bequemen Sitzen ausgestattet, die entweder in Zweier- oder Viererkombinationen angeordnet sind. Die Zweierkombinationen haben jeweils einen Tisch zum herunterklappen im Vordersitz, wie man das auch aus Flugzeugen kennt.
Die Viererkombinationen haben einen festen Tisch in der Mitte.
Da sich der Stillbereich am Ende des Zuges befindet und damit direkt über den Antriebsdrehgestellen hört man vor allem während des Anfahrens ein leichtes Summen von den Elektromotoren. Ansonsten ist es wirklich sehr ruhig in diesem Abteil. Das Brummen des Dieselmotors im Mittelteil ist von hier aus nicht zu hören. Das finde ich richtig klasse, dass man das so anbietet. Wer sich unterhalten möchte, kann die anderen Bereiche wählen, wer in Ruhe seine Zugfahrt genießen möchte, sitzt hier rein.
Dafür hat man auf eine erste Klasse verzichtet, die auf den kurzen Strecken auch wirklich nicht benötigt wird.
Bis zum Bahnhof Mantgum, über den ich noch gesondert berichten werde, wird die Strecke mit 100 km/h befahren. In Mantgum findet planmäßig eine Zugkreuzung statt, die aber ohne Wartezeiten abläuft.
Hinter Mantgum beschleunigt der Zug dann auf 130 km/h und man fährt weiter durch eine typisch friesische Wiesenlandschaft mit Pferden, Enten und Kühen.
Kurz vor Leeuwarden verläuft die Strecke dann in einem leichten Bogen ins Stadtgebiet.
Dabei überquert man auch den Van Harinxmakanaal und die Autobahn bei Leeuwarden.
Direkt hinter der Autobahnbrücke kommt dann von Westen auch die Strecke Leeuwarden - Harlingen Haven dazu und verläuft bis zum Bahnhof Leeuwarden parallel zur Strecke Leeuwarden - Stavoren.
Hier war im Außenbereich ein Stadler GTW abgestellt, der offensichtlich ein Problem mit dem Motor hatte. Jedenfalls war am Antriebsteil eine Abdeckung entfernt und einer der beiden Motoren sichtbar.
Beim Bahnbetriebswerk kamen wir dann noch an einem abgestellten "Koploper" der Baureihe ICM vorbei wie diese typische niederländischen Intercity-Züge wegen ihrer Kopfform genannt werden. Bis zum Umbau 2012 war es möglich über Türen im Kopfteil während der Fahrt in einen anderen gekuppelten Zugteil zu wechseln. Heute sind die Türen mit einer durchgehenden Platte verschlossen.
Die Züge verkehren nach wie vor auf der Strecke Leeuwarden - Zwolle und weiter nach Amsterdam, Rotterdam und Den Haag.
Im Bahnhof Leeuwarden fuhren wir dann auf Gleis 3 ein.
Die Gleise 1-3 werden von Arriva für ihre Strecken nach Stavoren und Harlingen genutzt, wobei heute auf Gleis 2 jeweils eine Garnitur von Typ Stadler WINK und Stadler GTW abgestellt waren, die im Rahmen der Raildagen zugänglich waren.
Daneben befinden sich noch die Gleise 4 und 5, über welche NS die Züge Richtung Zwolle abwickelt.
Nach ca. 1,5 Stunden im Bahnhof Leeuwarden, in denen ich den wirklich sehr schönen Bahnhof und die ausgestellten Züge von Arriva besichtigte, fuhr ich wieder zurück nach Sneek.
Den Bericht über die Raildagen 2024 findet ihr hier:
Ich habe die Fahrt mit dem Stadler WINK der Arriva sehr genossen, auch wenn sie recht kurz war. Die Hin- und Rückfahrt war jeweils sehr pünktlich, die Züge waren sauber, komfortabel und man fand ohne Probleme einen Platz. Besonders gut hat mir der Ruhebereich gefallen.