In diesem Post möchte ich euch meine umgebauten KATO-Kurzkupplungen vorstellen. Wie ihr wisst habe ich zum größten Teil Fahrzeuge aus der Serie "Rhätische Bahn" von Kato auf unserer Modelleisenbahn Spur N im Einsatz.
Vor allem bei den Personenwagen ist es in meinen Augen ein Muss die KATO-Kurzkupplungen einzusetzen, da die Waggonabstände mit den "normalen" Arnold-Klauenkupplungen viel zu groß sind. Das sieht einfach nicht gut aus!
Aber auch bei meinen RhB-Güterwagen setze ich die Kurzkupplungen aus dem Hause KATO ein.
So rutschen die Waggons schön zusammen und ergeben ein stimmiges Bild im Zugverband.
Wer die Kurzkupplungen von KATO aber kennt wird mir bestimmt zustimmen: Sonderlich bedienerfreundlich sind sie nicht!
Die Haken, welche die Verbindung zwischen den Waggons herstellen sind sehr fummelig in der Bedienung und das Ankuppeln wird jedes Mal zur Geduldsprobe. Entweder es passt in der Höhe nicht und die Kupplungen rasten nicht ein oder sie haben eine leichten Seitenversatz und drehen sich weg. Das Abkuppeln funktioniert nur, wenn man den Waggon von der Anlage nimmt.
Da musste also eine Lösung her!
Voruntersuchungen:
In einem Normalspurzug habe ich stromführende Magnetkupplungen von PEHO verbaut. An sich eine feine Sache, aber für die deutlich filigraneren KATO Schmalspurwaggon der Rhätische Bahn nicht geeignet.
Außerdem finde ich die KATO-Kurzkupplung optisch sehr gut passend zu den Mittelpuffer-Schraubenkupplungen der RhB, auch wenn sie eher an Scharfenbergkupplungen erinnern. Aber besser wie die Arnold-Haken.
Also KATO-Kupplungen behalten, aber leicht kuppel- und trennbar machen!
Kein Problem, machen wir doch einfach eine Magnetkupplung draus!
Wie? Das könnt ihr nun hier lesen:
Als Vorbereitung untersuchte ich die KATO-Kurzkupplungen genau und stellte fest, dass Magnete mit 2 mm Länge genau in die Lücke passen die entsteht, wenn man die störenden Haken entfernt.
Daher beschaffte ich mir runde Neodym-Magnete mit 2 x 1 mm.
Wegen der Haltekraft machte ich mir weniger Sorgen, da meine Züge nicht so lang und schwer sind.
Daher ging ich von vorne herein nur auf einen Magneten.
Nachteil von nur einem Magneten ist ganz klar, dass es nur eine Kuppelrichtung gibt. Jeder Magnet hat ja einen Nord- und einen Südpol und es ziehen sich jeweils nur die unterschiedlichen Pole an. Gleiche stoßen sich ab. Wer wie ich seine "Karriere" einst bei einer Holzeisenbahn begonnen hat kennt das Problem! ;)
Andererseits spart man die Hälfte der benötigten Magnete und die Kupplung fällt optisch deutlich schlanker aus!
Da ich meine Waggons eigentlich nie drehe, war der Nachteil mit der Kuppelrichtung für mich nicht relevant. Im Gegenteil, beispielsweise beim Glacier-Express ist die Kuppelrichtung durch die Optik mit den Schweizer Flaggen am Waggonübergang eh vorgegeben!
Aufpassen muss man aber bei Dampfloks, die auf Drehscheiben gewendet werden! Hier sollte man diese Methode nicht anwenden weil dann die Richtung nicht mehr stimmt!
Trennen
Zuerst zum unschönen Teil: Die Schächte der KATO-Fahrzeuge haben unten eine Nase, die benötigt wird, wenn man die Fahrzeuge mit Arnold-Kupplungen betreibt.
Diese Nase an dem schwarzen Teil links muss man entfernen weil sich sonst die Magnetkupplung nicht frei bewegen kann.
Ebenfalls wird der nicht mehr benötigte Haken der KATO-Kurzkupplung entfernt.
Kleben
Danach bringt man mit einem Zahnstocher etwas gelförmigen Sekundenkleber auf.
Gelförmiger deswegen, weil nur dieser Sekundenkleber spaltfüllend ist, der normale flüssige ist nur für Flächen geeignet.
Pinzette
Danach hebt man den Magneten ein. Das funktioniert natürlich nicht mit einer normalen Metallpinzette. Da saugt sich der Magnet sofort fest und will nicht mehr weg.
Daher habe ich mir für diesen Zweck eine normale Pinzette mit Zahnstochern verlängert.
Jetzt geht das einheben ohne Probleme.
Vorher natürlich die Richtung checken! ;)
So sieht dann das Ergebnis aus. Theoretisch wäre die Kupplung nach dem Trocknen so fertig.
Jetzt bieten sich erst mal ausgiebige Probefahrten an.
Bemalen
Optisch sehen die silbernen Magnete aber natürlich nicht so toll aus.
Daher habe ich sie an Schluss noch mit schwarzer Acrylfarbe eingefärbt.
Betrieb
Das fertige Ergebnis kann sich sehen lassen und macht im Betrieb richtig Spaß!
Endlich kann man auch mit den KATO-Kurzkupplungen auf meiner Modelleisenbahn richtig rangieren und Züge zusammenstellen!
Glacier Express
Beim KATO Glacier Express und anderen Drehgestellwaggons der Firma Kato funktioniert es im Prinzip gleich.
Zuerst nimmt man das Gehäuse vom Fahrgestell ab. Hier kann man auch gleich optische Verschönerungen und Fahrgäste in die Waggons einfügen.
Danach dreht man das Drehgestell zur Seite hin bis es sich vom Waggonboden löst.
Jetzt kann man die Kupplungen ausbauen und die störenden Teile entfernen.
Der Rest funktioniert dann wie oben beschrieben.
Mittlerweile habe ich seit ein paar Wochen alle KATO Kurzkupplungen auf unserer Modelleisenbahn auf Magnetkupplungen umgerüstet. Mit ein wenig Übung geht das auch richtig flott von der Hand.
Vom Ergebnis bin ich immer noch total überzeugt und konnte bis jetzt keinerlei Nachteile, aber eine Menge Vorteile im Betrieb feststellen!