Sofazügle Nürtingen - Neuffen, Juni 2024

 

Dampflok 50 2273 am Sofazügle

Im Juni 2024 kehrte das beliebte Sofazügle der GES Gesellschaft zur Erhaltung von Schienenfahrzeugen Stuttgart e.V. wieder mal auf die Tälesbahn zurück.

Historisches Blechschild Sofazügle

Dampflok:

Dampflok 50 2273 am Sofazügle

Diesmal wurde der Zug aber von der großen Dampflok 50 2273 gezogen!
Wie zu erwarten hat die Lok mit 82 Jahren auf dem Buckel eine bewegte Geschichte hinter sich. 
1942 wurde die Dampflokomotive von Henschel in Kassel gebaut.
1958 erfolgte dann der Umbau auf einen Neubaukessel und die Umzeichnung in 50 3539.
Im weiteren Verlauf ihres Dienstlebens verschlug es sie dann in den Osten der Republik, wo sie bis 1991 (!) bei der Deutschen Reichsbahn der DDR im Einsatz war. Allerdings nur bis 1988 in fahrfähigem Zustand, danach dann als nicht fahrfähige Heizlok.
Nach ihrer Dienstzeit bei der Reichsbahn kam sie dann fast direkt nach Nördlingen ins dortige Eisenbahnmuseum und zog Museumszüge.
Interessant finde ich, dass sie nach dem Fristablauf 2005 für fast 20 Jahre abgestellt war und aufgearbeitet wurde. Erst im März 2024 erfolgte die erneute Zulassung bei der GES.

Ebenfalls interessant an dieser Stelle, wenn auch sehr versteckt angebracht ist die NVR-Nummer am Rahmen unter der Lok:

NVR Nummer 50 2273

Aktueller Betreiber ist also die Gesellschaft für Eisenbahnbetrieb mbH in Crailsheim, das Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) welches unter anderem für die DKB Historische Bahnen die Verkehre erbringt. 

Ansonsten merkt man der Lok natürlich an, dass sie frisch aufgearbeitet ist. Alles ist noch ganz sauber, frisch lackiert und glänzend!

Dampflok 50 2273 am Sofazügle

Wagenpark:

Aber auch auf den Wagenpark möchte ich diesmal näher eingehen. Meistens interessieren sich ja alle nur für die Dampflok.
An diesem Tag bestand der Zug aus 5 zweiachsigen Waggons mit offenen Plattformen, den sogenannten "Spantenwagen", die äußerlich eng verwant mit den Donnerbüchsen sind. Im Unterschied zu diesen entstanden sie aber erst nach dem Krieg durch Umbauten vorhandener Waggons in Österreich, sodaß die Spantenwagen immer zwei Baujahre besitzen. Dazu war noch ein Packwagen eingereiht.
Waggon 39 079 Stg:

Waggon 39 079

Der Wagen wurde 1958 auf dem Untergestell eines zweiachsigen Wagens aufgebaut (Hersteller: Grazer Wagen- und Waggonfabriks AG, Baujahr: 1920).

Waggon 39 439 Stg:


Der Wagen wurde 1956 auf dem Untergestell eines zweiachsigen Wagens aufgebaut (Hersteller: Simmeringer Maschinen- und Waggonbaufabrik AG, Baujahr: 1925)

Restaurantwagen 39 692 Stg:


Der Wagen wurde 1952 auf dem Untergestell des dreiachsigen Wagens C3u pr-04 60 078 aufgebaut (Hersteller: Waggonfabrik Gustav Talbot (Aachen), Baujahr: 1913).

Waggon 39 425 Stg:


Der Wagen wurde 1956 auf dem Untergestell eines zweiachsigen Wagens aufgebaut (Hersteller: Nesseldorfer Wagenbau-Fabrikgesellschaft, vormals K. k. priv. Wagenfabrik Schustala & Co (Nesseldorf), Baujahr: 1916).

Waggon 39 433


Der Wagen wurde 1956 auf dem Untergestell eines zweiachsigen Wagens aufgebaut (Hersteller: Waggon- und Tenderfabrik F. Ringhoffer, (Prag-Smichov), Baujahr: 1916).

Von 198x bis 1984 diente der Wagen zusammen mit den Wagen Bi 39 425, Bi 39 439 und Bi 39 692 als stationäre Ferienunterkunft. 1984 übernahm die GES die vier Wagen und arbeitete diese nach und nach betriebsfähig auf.
(Quelle eisenbahn-museumsfahrzeuge.de)

Packwagen 114 535 Stg:


Der Packwagen wurde 1929 in Dessau gebaut und kam nach dem Krieg ebenfalls zu den Österreichischen Bundesbahnen ÖBB.
Hier handelt es sich aber nicht um einen umgebauten Spantenwagen, dieser Waggon wurde gleich in dieser Form aufgebaut und entspricht der Gattung Pwi 29 der Deutschen Reichsbahn.

Zum Schluss noch ein Bild einer anderen 50er:


Baujahr vermutlich 80er Jahre, Antrieb elektrisch, fahrfähig, EVU Bahnalltag
(Spur N)
;-)