Als bekennender Fan von Klein- und Kompaktanlagen habe ich mir bei diesem Gleisplan die Frage gestellt, was denn auf einer Fläche von 140 x 55 cm möglich wäre.
Die Antwort: Überraschend viel!
Nicht weniger als ein kompletter Hauptbahnhof, eine Paradestrecke für Züge bis 5 Reisezugwaggons und ein Schattenbahnhof für bis zu vier Zuggarnituren. Theoretisch könnten also auf der Anlage bis zu 9 Züge gleichzeitig aufgestellt werden! Dabei gibt es immer mindestens einen Radius von 216mm (bei den meisten Herstellern ca. R2) und eine maximale Steigung von 3%.
Das hat mich echt überrascht!
Technische Daten:
Stückliste |
Bei der Stückliste muss man etwas aufpassen. Hier sieht man nur die insgesamt benötigten Gleise, bei Kato sind diese aber oftmals in Bündeln zusammengefasst. Z.B. beinhaltet die Weiche 418 immer ein Gleis 60L oder R, sowie ein 62er. Hier muss man sich also seine Packungen selber noch zusammenstellen.
Betrieb:
Wer öfter auf meinem Blog liest, der hat wahrscheinlich schon erkannt: So etwas gab es doch schon mal? Genau!
Bei dieser Anlage habe ich ein ähnliches Konzept mit etwas größeren Abmaßen verfolgt.
Ähnlich wie bei der größeren Anlage stellt sich auch hier der Betrieb dar:
Auf einer Fläche von gerade mal 140 cm x 55 cm entstand auf der oberen Ebene ein Kopfbahnhof mit einer doppelgleisigen Zufahrtstrecke, die nach einer kurzen, offenen Strecke durch ein Industriegebiet nach unten Richtung Schattenbahnhof verschwindet.
Der Gleisplan verfügt auch über einen doppelgleisigen Schattenbahnhof, bedingt durch die langen Zufahrten können zwei weitere Züge in der Zufahrt, bzw. Ausfahrt abgestellt werden.
Diese können dann allerdings nur nacheinander abgerufen werden.
Aufgrund der geringen Länge von nur 140 cm waren nach den erforderlichen Gleiswechseln vor dem Bahnhof nur noch kurze Züge mit max. 3 Personenwagen und Lok möglich.
Also habe ich den Kopfbahnhof kurzer Hand zum Regionalbahnhof gemacht, der Fernverkehr hält in einem anderen Bahnhof. Vorbilder hierfür wären z.B. Kassel Hbf / Kassel-Wilhelmshöhe oder Lindau-Insel / Lindau-Reutin.
Die Zufahrten zum Fernbahnhof befinden sich bei diesem Gleisplan rechts und links des Kopfbahnhofes, der eigentliche Fernbahnhof ist nur als weiterer Schattenbahnhof auf der oberen Ebene angedeutet.
Vorteil ist aber nicht nur, dass Regional- und Fernverkehrszüge auf der Anlage fahren können, man hat auch die Möglichkeit Züge einfach mal kreisen zu lassen und muss nicht zwingend jeden Zug wenden.
Hier noch zwei Ansichten von hinten
Bei der Steuerung muss man darauf achten, dass aufgrund der Weichenverbindungen im Bahnhof Kehrschleifen entstehen können! Hier muss man entweder entsprechende Stromkreise mit eigenen Trafos oder Kehrschleifenmodule vorsehen.
Die Höhe im Schattenbahnhof ist bei dieser Anlage etwas begrenzt (65 mm), was für den Betrieb auch mit Oberleitung kein Problem ist, aber zum eingreifen bei Störungen etwas wenig ist. Daher ist es sinnvoll auch im Innenkreis Zugriffsmöglichkeiten von unten zu schaffen oder die Anlage gleich in Rahmenbauweise aufzubauen.
Wie immer gilt: Nachbauen erwünscht! Ich übernehme aber natürlich keine Haftung.