Auf diesen Post habe ich mich lange gefreut! Ist es doch seit langem mal wieder eine Anlage, die ich zusammen mit meiner lieben Frau auch tatsächlich in der Realität baue. Daher besteht dieser Blogbeitrag aus einer Mischung von Planfotos und Visualisierungen, sowie dem aktuellen Baufortschritt. Die detaillierten Beschreibungen übernimmt dieses Mal meine Frau auf ihrem Blog:
Konzept:
Die zur Verfügung stehende Fläche ist mit 150cm x 67cm begrenzt. Trotzdem wollte ich natürlich so viel wie möglich Betrieb machen.
Das Thema sollte Rhätische Bahn sein, da ich ein großer Fan dieser Gebirgsbahn bin. Außerdem bietet sie für Modellbahner einige Vorteile: In meiner Hausspurweite N gibt es mit der Firma Kato einen Hersteller, der hochwertige Modelle der Rhätischen Bahn zu günstigen Preisen im Angebot hat. Dazu erlaubt die Trassierung im Hochgebirge enge Radien, ohne dass das Ganze komisch aussieht, da die RhB-Fahrzeuge kürzer als normale Reisezugwagen sind. Die Kato-RhB-Fahrzeuge sind sogar für einen Radius von gerade mal 150mm ausgelegt, ich bin aber nicht unter den "normalen" R1 von 192mm gegangen.
Die Anlage besteht aus zwei ovalen Strecken, die sich im Bahnhof an der vorderen Anlagenkante treffen. Die eine Strecke führt ohne Höhenunterschied zu einem Schattenbahnhof im hinteren Anlagenteil, die andere Strecke führt in Form einer liegenden Acht ins Gebirge und über eine große Brücke. Mehrere Tunnel lockern die Strecke auf und verbergen die genaue Streckenführung auf den ersten Blick.
Technische Daten:
Anlagengröße: 150 cm x 68 cm
Spur: N
Gleissystem: Fleischmann piccolo
Steigungen: max. 4 %
Gleisplan:
Technik/Betrieb:
Gefahren wird analog mit zwei unterschiedlichen Stromkreisen, wobei das mittlere Bahnhofsgleis wechselweise dem Trafo der Berg- oder der Talstrecke zugeordnet werden kann. Beide Trafos sind in einem benachbarten Schrank untergebracht.
Die Anlage selber steht auf Rollen und kann daher bei Betriebstörungen einfach von der Wand weg gefahren werden. Von hinten hat man dann ungehinderten Zugriff auf den Schattenbahnhof und die verdeckten Streckenteile.
Gesteuert wird die Anlage über ein kleines Gleisbildstellpult an der Seite der Anlage. Die Kippschalter bewegen jeweils die Weichen, was durch die Endabschaltung der Fleischmann-Weichenantriebe problemlos möglich ist. Außerdem visualisieren sie gleichzeitig auch die Weichenstellung. Ich hatte in meiner Bastelkiste noch einen vierpoligen Schiebeschalter, der hier jetzt die Zuordnung des mittleren Bahnhofsgleises zu den beiden Trafos übernimmt. Die vierte Position ist ohne Belegung, damit lässt sich das Gleis abschalten. Die weiteren Weichen im Bahnhofsbereich sind Handweichen.
Das Gleisbildstellpult (GBS) habe ich übrigens auch mit dem 3D-Modellbahnstudio designt und einfach ausgedruckt.
Das Bild oben zeigt nicht das aktuelle Layout, ich habe noch eine Änderung bei den Bahnhofsgleisen vorgenommen.
So sieht das Layout aktuell aus.
Stopweichen ermöglichen das Abstellen von Zügen.
Wenn man also alle drei Schattenbahnhofsgleise belegt und dazu noch einen Zug im Bahnhof auf das Stumpfgleis 1 und einen auf die Bergstrecke stellt, sind insgesamt 5 Züge auf der Anlage möglich.
Die Bahnsteiglänge an den Gleisen 2 und 3 ist auf eine Garnitur des Glacier-Express mit 6 Panoramawagen und Lok ausgelegt.
Das linke Stumpfgleis führt zu einer Güterhalle (außerhalb der Anlage, man sieht nur den Güterbahnsteig). Außerdem sind hier direkte Verladungen (Ladegleis) möglich.
Hinter dem Bahnhof gibt es noch eine Ladestelle für Kies und andere Schüttgüter, die per LKW angeliefert werden.
Es ist also auch einiges am Rangierverkehr möglich.
Theoretisch wären auch noch mehr Züge auf der Anlage möglich, aber mir ist es wichtig, dass der Bahnhof auch leergefahren werden kann und jeder Zug seinen "Schlafplatz" im Verborgenen hat. Daher betreibe ich die Anlage nur mit 4 Zügen, von denen drei im Schattenbahnhof und einer im langen Tunnel der Bergstrecke "schläft".
Die Steigungen sind mit fast 4% nicht ohne, werden aber von allen unseren Fahrzeugen mit den vorgesehenen Zügen ohne Probleme gemeistert. Ich fahre eine Mischung aus sehr alten Loks (meist Fleischmann aus den 80ern, teilweise ohne Haftreifen) und neuen Kato-Loks. Alle Züge meistern auch die Bogenweichen und die R1-Kurven ohne Probleme. Selbst unsere Br. 50 von Fleischmann.
Abschließend noch ein paar Bilder vom aktuellen Bauzustand:
Ihr seht, es gibt noch viel zu tun! :)