Noch ein gemogelter Kopfbahnhof? - Gleisplan kompakter Hbf Kato Unitrack Spur N

 

Noch ein gemogelter Kopfbahnhof?

Nein!

Bei diesem Gleisplan für das Unitrack-Gleissystem Spur N der Firma Kato wollte ich einen Hauptbahnhof auf möglichst kleiner Fläche unterbringen. Trotzdem wollte ich keinen verdeckten Durchgangsbahnhof nach Art eines gemogelten Kopfbahnhofes machen. Aber Züge des Fernverkehrs sollten schon auch möglich sein! 
Die Quadratur des Kreises? Fast!

Konzept:
Auf einer Fläche von 170 cm x 80 cm entstand auf der oberen Ebene ein Kopfbahnhof mit einer dreigleisigen Zufahrtstrecke, die nach einer kurzen, offenen Strecke durch ein Industriegebiet nach unten Richtung Schattenbahnhof verschwindet.
Der Gleisplan verfügt auch über einen fünfgleisigen Schattenbahnhof, der über eine Gleiswendel erreicht wird, was die Zugriffshöhe bei Problemen im Schattenbahnhof weiter erhöht.
Aufgrund der geringen Länge von nur 170 cm waren nach den erforderlichen Gleiswechseln vor dem Bahnhof nur noch kurze Züge mit max. 4 Personenwagen und Lok möglich.
Also habe ich den Kopfbahnhof kurzer Hand zum Regionalbahnhof gemacht, der Fernverkehr hält in einem anderen Bahnhof. Vorbilder hierfür wären z.B. Kassel Hbf / Kassel-Wilhelmshöhe oder Lindau-Insel / Lindau-Reutin.
Die Zufahrten zum Fernbahnhof befinden sich bei diesem Gleisplan rechts und links des Kopfbahnhofes, der eigentliche Fernbahnhof ist nur als weiterer Schattenbahnhof auf der oberen Ebene angedeutet.
Vorteil ist aber nicht nur, dass Regional- und Fernverkehrszüge auf der Anlage fahren können, man hat auch die Möglichkeit Züge einfach mal kreisen zu lassen und muss nicht zwingend jeden Zug wenden. 

Technische Daten:
Anlagengröße: 170 cm x 80 cm
Spur: N
Gleissystem: Kato Unitrack
Steigungen: max. 3 %

Gleisplan:
Gleisplan Spur N obere Ebene

Gleisplan Spur N untere Ebene

Draufsicht 



Hauptbahnhof
Wie bereits oben beschrieben dient der Hauptbahnhof heute nur noch als Endpunkt für diverse Regionalstrecken. Der Fernverkehr wird über einen neuen Bahnhof außerhalb der Anlage abgewickelt.
Dem Regionalverkehr stehen insgesamt 6 Gleise zur Verfügung, von denen einige auch eine parallele Ein- und Ausfahrt von Zügen ermöglichen. Die Anlage ist prinzipiell für Epoche V und später ausgelegt, trotzdem gibt es noch ein Stumpfgleis als Lokgleis für Züge, die zum Kopf machen einen Lokwechsel benötigen. Es soll ja auch schon Steuerwagen gegeben haben die streiken! ;)



Güterverkehr:
Um den Rangierspaß zu erhöhen habe ich in diesem Gleisplan auch zwei Gleisanschlüsse auf der Anlage untergebracht. Damit sind Rangierfahrten von Nahgüterzügen zu einem Rangierbahnhof außerhalb der Anlage möglich. Zum rangieren und umfahren von Güterzügen kann das Bahnhofsvorfeld genutzt werden.
Ansonsten können Güterzüge natürlich auch über die "Fernbahnschleife" den Kopfbahnhof umfahren.



Stadt:
Landschaftlich ist die Anlage in hügeligem Gebiet angesiedelt. Auf dem rechten, doch etwas stattlicheren Hügel befindet sich ein mittelalterliches Kloster, welches heutzutage viele Touristen anzieht. Um diesen den Aufstieg zu erleichtern wurde in den 1920er Jahren eine Standseilbahn gebaut, welche heute eine Attraktion für sich ist. Die Talstation der Standseilbahn ist über eine Unterführung direkt mit dem Hauptbahnhof verbunden. Zusätzlich stehen aber auch noch einige Parkplätze und ein Reisebusplatz zur Verfügung.



Auf dem linken Hügel befindet sich die Stadt, welche sich um den Hauptbahnhof erstreckt.


Dazwischen befindet sich ein Tal mit ein paar Industriebetrieben und der Talstation der Standseilbahn. Aber auch Wohnblocks für die Arbeiter finden sich hier.


Gleissystem und Anpassungen:
Auch bei diesem Gleisplan habe ich mich wieder für das Kato Unitrack Gleissystem in Spur N entschieden. Dabei ging es mir vor Allem um die hohe Zuverlässigkeit im Betrieb der Gleise und die große Auswahl an Radien. So verzichtet der Gleisplan trotz kleiner Fläche komplett auf potentiell problematische Weichen wie Bogenweichen oder DKW. Der kleinste Radius ist mit 249mm größer als die meisten Standardradien anderer Hersteller und sollte von allen Fahrzeugen problemlos durchfahren werden.
Allerdings muss bei den Kato-Weichen der Baugröße 481 immer noch ein spezielles Gleisstück mit abgeschrägtem Schotterbett angefügt werden. Das war mir an den beiden markierten Stellen im Gleisplan nicht möglich, hier muss man das Schotterbett ein wenig bearbeiten.
Es sollte aber auch möglich sein diesen Gleisplan mit allen anderen gängigen Gleissystemen wie z.B. Fleischmann oder Minitrix mit 15°-Weichen zu realisieren. Bei den Radien muss ggf. auf Flexgleise ausgewichen werden.

Hinweis:
Die Anlage habe ich im 3D-Modellbahnstudio V8 erstellt, sie ist auch im dortigen Katalog unter dem Namen 
Kato Unitrack Spur N Hbf kompakt (ID 8EF2F3B9-BE7D-4719-8168-5583E230E979) 
veröffentlicht.
Die Anlage kann aber auch ohne Lizenz des 3D-Modellbahnstudios geladen und im Betrieb betrachtet werden. Dazu kann man sich auf der Homepage eine Demoversion, genannt Standard-Version runterladen: https://www.3d-modellbahn.de/download 
Danach hat man im Online-Katalog Zugriff auf die Anlage.