Der hat mich echt überrascht!
Gleisplan für eine Stadtanlage mit Kato Unitrack Spur N
Das Original
Dieser Gleisplan basiert auf einem Gleisplan der Firma Kato, den ich durch Zufall im Netz gefunden habe. Da die Beschriftungen des originalen Gleisplanes teilweise etwas verwirrend waren, habe ich ihn zuerst 1:1 nachgebaut. Dies ist der originale Gleisplan im Modellbahnstudio V8:
Die Abmessungen habe ich gleich gelassen, auch wenn sie etwas gewöhnungsbedürftig sind:
Anlagengröße: 187,2 cm x 99 cm
Spur: N
Gleissystem: Kato Unitrack
Steigungen: max. 3 %
Auch dieser Gleisplan bietet schon sehr viele Fahrmöglichkeiten.
Trotzdem dachte ich mir, da kann man doch noch mehr draus machen!
Der veränderte Gleisplan:
Mein erster Gedanke war, dass sich der hintere Berg doch perfekt anbietet um einen Schattenbahnhof unterzubringen. Zumindest zwei Gleise wollte ich haben um etwas Abwechslung in den Zugverkehr zu bringen und auch mal eine Garnitur "außer Sicht" parken zu können. Aber es passten sogar vier unter den Berg, wenn man die Maße etwas anpasst, was der Landschaftsgestaltung ebenfalls gut tut!
Die Schattenbahnhofsgleise fassen alle eine Lok plus 5 Fernverkehrswagen und können universell belegt werden.
Die neuen Abmessungen sind nun:
Anlagengröße: 190 cm x 105 cm
Spur: N
Gleissystem: Kato Unitrack
Steigungen: max. 3 %
Außerdem ergänzte ich das Betriebswerk noch um zwei kurze Gleise beim Lokschuppen, wovon eines eine Dieseltankstelle ist. Die Abstellgruppe verlängerte ich etwas um auf jedem Gleis einen Dreiwagenzug plus Lok abstellen zu können.
Die "Bergstrecke" behielt ich im wesentlichen bei, ließ die Steigung aber nicht an der Gitterbrücke enden, sondern ließ die folgende Strecke bis vor den Bergbahnhof weiter ansteigen um eine größere Eingreifhöhe in den Schattenbahnhof zu bekommen. So erreicht man hier immerhin fast 10cm Höhe, was noch nicht üppig ist, aber ausreichen muss.
Zu guter Letzt verlängerte ich die ovale Strecke noch etwas nach rechts, damit der Viadukt der Bergstrecke nicht direkt über den Tunnelportalen rechts in den Berg über geht.
An dieser Stelle möchte ich auch mal drauf hinweisen, dass bei beiden Gleisplänen durch die Strecke am Betriebswerk vorbei eine Kehrschleife entsteht, die mit einem entsprechenden Kehrschleifenmodul ausgerüstet werden muss. Oder man wählt die Variante mit zwei Trafos, die sich hier zum rangieren im Betriebswerk auch anbieten würde.
Trotzdem halte ich die Anlage sehr gut auch für Anfänger geeignet, da sie eine Menge Fahrmöglichkeiten und Einsatzmöglichkeiten für unterschiedliche Züge bietet. Die Steigungsstrecke wird komplett mit vorgefertigten Viaduktteilen der Fa. Kato gestaltet, was für Anfänger die Sache auch leichter macht.
Ausgestaltung:
Für meine Interpretation des Gleisplanes wählte ich ein Stadtthema, wobei die beiden Bahnhöfe jeweils den Endpunkt einer Durchmesserlinie darstellen. Die eigentliche Stadt ist nur durch Hintergrundkulissen angedeutet. Diese Ausgestaltung passt in meinen Augen perfekt zu den beiden Bahnhöfen, die aufgrund ihrer Stumpfgleise nur für Triebwagen oder Wendezüge geeignet sind. Denkbar wäre z.B. ein S-Bahn- oder Vorortverkehr.
Der vordere Bahnhof bildet den einen Endpunkt der Strecke in einem Vorort der Stadt, der von 60er- und 70er Jahre Häusern und Wohnblocks geprägt ist.
Der andere, höher gelegene Endpunkt befindet sich in einem Industriegebiet am Stadtrand.
Das Betriebswerk im Mittelpunkt der Anlage ist ebenfalls für den Vorortverkehr ausgelegt und bietet neben Wartungs- und Reparaturmöglichkeiten eine Abstellanlage für komplette Züge.
Betrieb:
Nun aber zum eigentlichen Highlight der Anlage! Mir wurde jedenfalls erst nachdem ich mich ein wenig mit dem Gleisplan beschäftigt habe bewusst, wie viele Fahrmöglichkeiten sich auf nicht einmal 2 qm ergeben!
Aber gehen wir sie mal der Reihe nach durch.
Variante 1:
Die kurze Runde: Einmal vom Berg in die Stadt und über die Kehrschleife zurück.
Diese Möglichkeit gibt es natürlich auch indem man die Kehrschleife gegen den Uhrzeigersinn befährt.
Hierbei kann man auch das Betriebswerk anfahren und den Zug tauschen.
Das wären also schon mal 3 Möglichkeiten.
Variante 2:
Man fährt vom Berg über die doppelte Weichenverbindung direkt in den Schattenbahnhof...
... und ebenso über die Kehrschleife zurück auf den Berg oder nur bis zum Betriebswerk.
Oder man macht im Schattenbahnhof Kopf und fährt den gleichen Weg zurück.
Weitere 3 Möglichkeiten.
Variante 3:
Man befährt die Kehrschleife vom Berg kommend mit dem Uhrzeigersinn und wechselt an der doppelten Gleisverbindung auf das Hauptgleis Richtung Schattenbahnhof.
nun kann man entweder den Talbahnhof anfahren...
oder über die Hosenträgerweiche zurück auf die Bergstrecke wechseln.
Auch hier wäre es denkbar im Schattenbahnhof Kopf zu machen und den gleichen Weg zurück zu fahren.
Weitere 3 Möglichkeiten.
Variante 4:
Diese Möglichkeit bietet sich an, wenn man nur einen Zug kreisen lassen möchte oder eine Zwischenrunde zwischen den Bahnhofsfahrten einlegen will. Einfach vom Schattenbahnhof über die Hauptstrecke ohne Halt in den Schattenbahnhof. Geht in beide Richtungen.
Nochmal 2 Möglichkeiten!
Variante 5:
Zu Letzt kann man noch vom Talbahnhof ins BW und wieder zurück pendeln. Mit beliebig vielen Zwischenrunden in der Variante 4.
Man kommt also bei vorsichtiger Zählweise auf mindestens 12 Fahrmöglichkeiten, die ganzen Variationen mit unterschiedlichen Bahnsteiggleisen, etc. nicht mitgezählt. Das kann sich bei der kompakten Anlagengröße wirklich sehen lassen!
Bilder:
Zum Schluss noch ein paar Bilder der Anlage und ihrer Ausgestaltung:
Blick über den Talbahnhof und die Hauptstrecke, auf der eine Baureihe 141 ihren S-Bahnzug gerade Richtung Berg zieht.
Blick über die Einfahrt zum Betriebswerk, die 141 ist voll in der Steigung, hat mit den drei x-Wagen aber keine sonderlichen Probleme.
Hier ist sie schon am oberen Endpunkt der Linie angekommen und wartet bis zur Rückfahrt...
...während die deutlich jüngere 143 ihren S-Bahn-Zug aus dem Bahnhof schiebt.
Eine Garnitur der Baureihe 425 befährt gerade die Kehrschleife durch den Stadtrand
Auf der Hauptstrecke zieht eine 146 ihren Doppelstockzug Richtung Hauptbahnhof, während im Talbahnhof alt und neu (420 und 425) nebeneinander auf die nächste Fahrt warten.
Nachfolgend noch zwei Blicke über das Betriebswerk:
Und zum Schluss eine Draufsicht:
Ich hoffe ihr versteht jetzt, warum mich der Gleisplan so begeistert hat!
Trotzdem werde ich ihn in Zukunft auch noch weiterentwickeln, aktuell fehlen mir noch etwas die Rangiermöglichkeiten im Güterverkehr.
Außerdem will ich noch eine Epoche 3-Anlage ableiten, die dann Umsetzmöglichkeiten an den Endbahnöfen und ein Dampflok-BW in der Mitte beinhaltet.
Ihr dürft also gespannt sein! :)