Mittelgroße U-Anlage nach realem Vorbild, Blaubeuren in Spur N


Zeit euch meinen neuesten Anlagenentwurf vorzustellen, für den ich diesmal ein reales Vorbild als Inspiration gewählt habe:
Blaubeuren an der Donautalbahn, einer eingleisigen, nicht elektrifizierten Hauptstrecke in Baden-Württemberg. Die Donautalbahn verbindet in der Realität Ulm mit Donaueschingen und verläuft in weiten Teilen entlang der Donau, ab Ehingen verlässt sie das heutige Donautal und wechselt ins Tal der Urdonau entlang von Schmiech, Ach und Blau. Die Blau entspringt in Blaubeuren im bekannten Blautopf, der auch den Auslöser zur Planung dieser Anlage gab!

Technische Daten:
Anlagengröße: 2,75m x 1,4/0,8m
Spur: N
Gleissystem: Minitrix
Steigungen: keine
Epoche: III-VI

Gleispläne:




Der Schattenbahnhof ist nach oben offen und ermöglicht so einen bequemen Zugriff. Die beiden hinteren Gleise könnten auch als Trainsafe-Zugang ausgeführt werden.

Übersicht:



Betrieb:

Die Anlage eignet sich in meinen Augen wunderbar um den Betrieb in den verschiedenen Epochen darzustellen. Trotz eher überschaubarer (und damit modellbahngeeigneter! ;)) Bahnanlagen fand auf der Strecke zu jeder Zeit ein abwechslungsreicher Personenverkehr statt. Aber auch der Güterverkehr ist durch einige große Steinbrüche, Zementwerke und durch Holztransporte von der Schwäbischen Alb erheblich. Selbst Militärzüge zum Truppenübungsplatz Münsingen waren oft unterwegs.
In meine Anlage habe ich neben dem Personenbahnhof Blaubeuren links einen Steinbruch mit Kieswerk und rechts ein Steinmahlwerk integriert. Das Steinmahlwerk gibt es tatsächlich, allerdings unter dem Namen Merkle, der Steinbruch ist an dieser Stelle fiktiv. Aber so lassen sich nicht nur die Kalkstaubtransporte vom Mahlwerk, sondern auch die Steintransporte dorthin darstellen und es kann ordentlich rangiert werden!
Für den Bahnhof Blaubeuren habe ich die Ausbaustufe bis ca. 2020 als Vorbild gewählt, also noch mit zwei Seitenbahnsteigen und einem schienengleichen Übergang zwischen Gleis 1 und 2. Gleis 3 ist ohne Bahnsteig.
Aktuell wird der Bahnhof umgebaut und ein Mittelbahnsteig zwischen Gleis 2 und 3 errichtet, der barrierefrei über den Fußgängersteg angebunden wird. Aber mit diesem Layout lässt sich auch der Verkehr vergangener Epochen noch gut darstellen. 

Dieser bietet aus Modellbahnersicht sehr viele Möglichkeiten, starten wir daher mal in den 50er Jahren:
Nach dem Krieg bis in die 60er Jahre wurden die Nahverkehrszüge auf der Donautalbahn mit Loks der Baureihe 24 (und 64) bespannt, die Eilzüge zuerst mit bayrischen S3/6 und 03ern, später dann mit Dieselloks der Baureihe V200.
Im Güterverkehr dominierte die Baureihe 50


Später übernahmen dann Loks der Baureihe V90 im Güterverkehr, im Personennahverkehr bewältigten Schienenbusse das überschaubare Fahrgastaufkommen.
Bei den Eilzügen hielt die Baureihe V160, ab 1975 dann die 218 mit Silberlingen Einzug. Wie in vielen Landesteilen war die 218 mit 3 n-Wagen für viele Jahre DER Personenzug auf der Donautalbahn.


Nur die Lackierungen änderten sich. Ab Mitte der 80er ersetzten dann Triebwagen der Baureihe 628 die Schienenbusse.


Später wurde dann auch die Baureihe 611 auf der Donautalbahn heimisch, welche sich aber hier auch nicht bewährte und wegen vieler Ausfälle auffiel. Daher waren parallel immer auch noch 218er im Einsatz. Im Güterverkehr kamen nun neben DB-Maschinen häufiger auch private Maschinen zum Einsatz. Oder halbprivate, meistens waren es (wie in allen Jahren) Loks der landeseigenen Hohenzollerischen Landesbahn (HzL).


Ab Ende der 90er wurden die 611er dann sukzessive durch die Nachfolgebaureihe 612 ersetzt, welche auch heute noch (inzwischen im Landesdesign Baden-Württemberg) verkehrt. Im RB-Verkehr wurden auch viele Regioshuttles der RAB eingesetzt. Erst in jüngster Zeit hat die HzL hier eine Ausschreibung gewonnen und setzt nun eigene 622er ein. (Da habe ich aber kein Modell dafür)


Das Mahlwerk Mäckle verfügt über einen eigenen Gleisanschluss mit einem Entladegleis für die Steintransporte, einem Ladegleis an den Silos für den Kalkstaub, sowie einer Laderampe für Staubgüter in Säcken. Daneben befindet sich noch ein Lokschuppen samt Betriebswerkstatt für die werkseigene Köf, die auch die fiktiven Steintransporte in den nahegelegenen Steinbruch und den Verschub zum Bahnhof Blaubeuren übernimmt. 


Man kann aber auch, wie in der Realität, die Rangierbewegungen durch die Streckenloks vornehmen lassen.


Am fiktiven Steinbruch befindet sich ein kleines Kieswerk mit einem Ladegleis für Güterwaggons.


Details:

Richtig interessant werden Modellbahnen aber ja immer erst, wenn sie Geschichten erzählen können! Irgendwie sind mir zu diesem Entwurf einige Ideen gekommen, wie man ihn ausgestalten könnte.

An der Entladestation ist gerade ein Steinzug aus dem Kieswerk angekommen. Das Entladen wird durch den Arbeiter Hannes Bindagegen überwacht, der wieder mal seinen Helm nur neben sich gelegt hat! Hoffentlich sieht das der Schichtführer Habrecht nicht, sonst gibt es die zweite Abmahnung und dann kann ihm der Betriebsrat Fünfprozent auch nicht mehr helfen!


Was aber keiner weiß: Im Baum gegenüber hat sich der Kommissarsanwärter Roger Kieberer versteckt und beobachtet das Firmengelände. Es besteht der Verdacht, dass der Werksleiter Ioannis Zementidis im Untergeschoss maßgegossenen Betonschuhe anbietet!  


Dem Kater Balou ist das ganze herzlich egal, er ist zwischen den Gleisen auf Reviergang und lässt sich dabei weder vom Bahnverkehr noch von den Staplern auf dem Werksgelände stören. Ihm träumt es von einer der schönen großen Ratten, die er hier schon gesehen hat. Bisher war er aber immer zu langsam.


Zeitgleich findet im Klosterhof Blaubeuren eine Führung unter Leitung eines mittelalterlichen Nachtwächters statt, während Pfarrer Wasserwein leidenschaftlich mit dem holländischen Touristen Blas Femi diskutiert.


Hinter den Kloster befindet sich der idyllische Blautopf, die Quelle der Blau mit der wasserbetriebenen Hammerschmiede. 


Das sollen aber nur ein paar Anreize für die Ausgestaltung sein.

Den Plan habe ich im 3D-Modellbahnstudio V7 mit Minitrix Gleismaterial erstellt.

Die Anlage ist auch im dortigen Katalog unter folgender ID veröffentlicht:
0F61D191-6DA0-4AE7-AE71-2E05B12820B4

Die Anlage kann aber auch ohne Lizenz des 3D-Modellbahnstudios geladen und im Betrieb betrachtet werden. Dazu kann man sich auf der Homepage eine Demoversion, genannt Standard-Version runterladen: https://www.3d-modellbahn.de/download
Danach hat man im Online-Katalog Zugriff auf die Anlage.