Bei dieser Anlage geht es um die Realisierung von möglichst viel sinnvollem Verkehr auf kleinster Fläche. Trotzdem soll das ganze noch optisch ansprechend bleiben. Der Name Wilflingen ist dabei zufällig gewählt und hat keinen realen Bezug.
Die Idee dazu hatte ich, als ich mir Gedanken machte, was ich mit einer vorhandenen Platte mit den Maßen 90x60cm anstellen könnte.
Von vorne herein war klar, dass nur Spur N in Frage kommt, in H0 lässt sich auf der Fläche in meinen Augen nicht wirklich was gescheites erreichen.
Ebenfalls klar war, dass ich in erster Linie die Radien R1 und R2 von Fleischmann verwenden werde um den Platz möglichst gut auszunutzen. Daher ist die Anlage eher für kurze Züge im Nahverkehr vorgesehen. Auch die beträchtlichen Steigungen sind eher für kurze Züge geeignet.
Herausgekommen ist eine Anlage in drei Ebenen!
Ich beginne die Beschreibung in der obersten Ebene:
Hier endet eine Nebenbahn, die auch von einer privaten Bahngesellschaft betrieben werden könnte in einem dreigleisigen Kopfbahnhof. Aufgrund der beengten Platzsituation laufen alle drei Bahnsteiggleise auf eine kleine 16m-Drehscheibe zu, von der aus auch noch ein viertes Gleis zu einer Unterstellmöglichkeit für die Loks der Nebenstrecke führt. Auf engstem Raum sind auch ein Wasserkran, sowie eine Bekohlungseinrichtung für Dampfloks vorhanden.
Im hinteren Bereich des Bahnhofes gibt es noch ein Stumpfgleis zu einem Güterschuppen.
Für reichlich Betrieb sorgen die hier stationierten Fahrzeuge:
Ein Wittfelder Akkutriebwagen pendelt standardmäßig nur zwischen dem oberen und dem unteren Bahnhof (Wilflingen).
Dazu bieten abwechselnd eine V36 mit Donnerbüchsen und passendem Steuerwagen und eine Br. 89 mit drei Donnerbüchsen eine Verbindung über den Bahnhof Wilflingen hinaus in die nächste Stadt an.
Im Automatikbetrieb wird die Dampflok des einfahrenden Zuges automatisch entkoppelt, auf der Drehscheibe gewendet und koppelt das "richtig" rum hinten an den Zug wieder an.
Ebenso fahren der Akkutriebwagen und die V36 automatisch auf die richtigen Gleise ein.
Um die Automatik zu starten muss man den Schalter "Automatik" am Gleisbildstellpult Berg auf "ein" stellen und die Automatik mit einem einfahrenden Zug auf Gleis 1 des Bergbahnhofes auslösen
Man kann den Bahnhof aber auch von Hand steuern. Dazu muss der Schalter "Automatik" aus sein.
Die Drehscheibe kann man steuern, indem man einfach den Taster des Zielgleises betätigt. Die Drehbühne fährt dann automatisch auf die richtige Position.
Der Bahnhof Wilflingen auf der mittleren Ebene hat drei Gleise, wovon zwei Gleise mit einem Mittelbahnsteig den direkten Umstieg von Passagieren der Bergstrecke auf die Talstrecke ermöglichen.
Der Hausbahnsteig des Bahnhofgebäudes wird nicht genutzt und dient rein der Gastronomie in der beliebten Wanderregion.
Auf der Talstrecke verkehren zwei Züge im Wechsel:
Eine Diesellok der Baureihe 212 mit einem Nahverkehrszug aus 4-achsigen Umbauwagen und eine Dampflok der Baureihe 78 mit dreiachsigen Umbauwagen.
Zwei kurze Stumpfgleise, eines zu einem Güterschuppen und eines als Freiladegleis ermöglichen etwas Güterverkehr, der hier mit einem Nahgüterzug bespannt mit einer Köf dargestellt ist.
Vor dem Bahnhof Wilflingen befindet sich auch das große Gleisbildstellpult für die Bedienung der Talstrecke. Im rechten Teil befinden sich mehrere Drehregler, die eine manuelle Steuerung der Loks ermöglichen.
Aber auch ein manueller "Fahrdienstleitermodus" ist möglich, wenn man den Schalter "Automatik" auf "aus" stellt: Hierzu müssen die Weichen am Gleisbildstellpult manuell gestellt werden und die Fahrt mit einem Doppelklick auf das Signal freigegeben werden. Dann fährt der Zug selbstständig bis zum nächsten Halt-zeigenden Signal.
Die mittlere und untere Ebene beherbergen die Schattenbahnhöfe. Einmal auf der mittleren Ebene die hintere Seite des Ovals für die Züge der Talstrecke und abfallend mit der Kehrschleife eine Ebene darunter den Schattenbahnhof für die Züge der Bergstrecke. Die Kehrschleife ist für die Dampfzüge vorgesehen, so dass diese "richtig" rum wieder ans Tageslicht kommen. Das Stumpfgleis kann für Triebwagen oder Wendezüge genutzt werden.
Variationen:
Die Anlage ist hier in Epoche III dargestellt, aber auch andere Epochen bis hin zu Epoche VI sind denkbar. Bei modernen Setups würde ich die Drehscheibe vielleicht gegen Stumpfgleise tauschen und entsprechende moderne Triebwagen einsetzen.
Wem die Anlage zu vollgestopft wirkt, der könnte auch den rechten Vollkreis in Richtung oberer Bahnhof weglassen, die Ausfahrt aus dem Bahnhof direkt mit dem Viadukt verbinden und alles etwas tiefer bauen.
Den Plan habe ich im 3D-Modellbahnstudio V7 mit Fleischmann piccolo Gleismaterial erstellt.
Die Anlage ist auch im dortigen Katalog unter dem Namen Wilflingen veröffentlicht.
Die Anlage kann aber auch ohne Lizenz des 3D-Modellbahnstudios geladen und im Betrieb betrachtet werden. Dazu kann man sich auf der Homepage eine Demoversion, genannt Standard-Version runterladen:
https://www.3d-modellbahn.de/download Danach hat man im Online-Katalog Zugriff auf die Anlage.